Warum Meditation?

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Unsere Gedanken haben eine enorme Kraft. Sie beeinflussen nicht nur unser Gemüt, sondern auch unsere gesamte Welt. Um die Gedankenkraft positiv zu nutzen, müssen wir zunächst unseren Verstand leer machen. Dazu reduzieren wir unsere vielen Gedanken mittels Konzentration auf nur einen Gedanken. Das kann z.B. eine Kerzenflamme sein. Dann lassen wir sich auch diesen Gedanken auflösen und gelangen in die Meditation, in der alles Stille, Frieden, Balance, Sein ist.
Auf diese Weise können wir uns innerlich reinigen von den vielen verschiedenen und zerstreuenden Gedanken und Emotionen und uns wieder zentrieren.
Ganz gleich, was um uns herum vor sich geht, wenn wir uns mit unserer Seele, unserem wahren inneren Sein verbinden und identifizieren, gibt es keine Angst. Was entsteht ist unendlicher Frieden, Liebe, innere Freude.

Meditation ist der Schlüssel zu Weltfrieden. Das bedeutet insbesondere für unsere aktuelle Lage, dass jeder für sich einen enormen Beitrag zum inneren und äußeren Frieden leisten kann, indem er/sie meditiert und sich von ganzem Herzen innerlich und äußerlich auf Frieden konzentriert.

Gedankenstille: Konzentration und Meditation

Meditation ohne Konzentration – ist das möglich?

Konzentration klingt nach Arbeit und Anstrengung, sodass Mancher gern den Schritt der Konzentration überspringen würde. Die Konzentration ist jedoch von unbedingter Notwendigkeit um in die Meditation einzutreten. Die vielen Gedanken und Emotionen, die wir haben, verringern wir durch Konzentration, sodass wir schließlich nur noch einen Gedanken, einen Fokus haben. Können wir diese Intensität der Konzentration für einige Zeit aufrecht erhalten, treten wir in die Meditation ein.

Frage: Wenn ich mich zum Meditieren hinsetze, muss ich mich so sehr darauf konzentrieren, meinen Verstand still zu halten, dass ich keinen Kontakt zu meinem inneren Selbst herstellen kann.

Sri Chinmoy: Du weißt es vielleicht nicht, aber du machst das Richtige. Wenn du versuchst, deinen Verstand ruhig und still zu machen, dann konzentrierst du dich. Indem du dich konzentrierst, versuchst du deine Gedanken und Emotionen zu kontrollieren. Konzentration muss den Weg für Meditation bereiten. Um zu meditieren musst du bereits dein emotionales Leben und deinen rastlosen Verstand in einem gewissem Maß diszipliniert haben. Wenn du erfolgreich darin bist, all die Gedanken, die deinen Verstand stören, zu verjagen, wird früher oder später dein inneres Selbst zum Vorschein kommen, wie die strahlende Sonne die Wolkendecke aufklärt. Im Moment ist die innere Sonne von Wolken verdeckt: Gedanken, Ideen, Zweifel, Ängste, usw. Wenn du sie wegscheuchen kannst, wirst du sehen, dass dein inneres Selbst leuchtet, strahlend und hell, direkt vor.

Loslassen und nicht anhaften versus Gleichgültigkeit

Nicht verhaftet zu sein ist die Fähigkeit, sich von äußeren Geschehnissen nicht in Mitleidenschaft ziehen zu lassen. Doch bedeutet das, Gleichgültigkeit gegenüber allem zu üben? Sri Chinmoy äußert sich dazu wie folgt:

Nichtverhaftetsein wird häufig missverstanden. Wir glauben, dass jemandem, der nicht verhaftet ist, alles gleichgültig ist. Wir glauben, um an jemanden innerlich nicht verhaftet zu sein, müssen wir uns ihm gegenüber völlig gleichgültig verhalten oder ihn sogar völlig ignorieren. Doch das ist nicht richtig. Wenn uns jemand gleichgültig ist, rühren wir keinen Finger für ihn.

Wir haben mit seiner Freude oder seinem Leid, seinen Erfolgen oder Misserfolgen nichts zu tun. Aber wenn wir wahrhaft nicht verhaftet sind, arbeiten wir hingebungsvoll und selbstlos für diese Person und legen die Ergebnisse unserer Handlungen unserem Höchsten Herrn, unserem inneren Führer, zu Füßen.

Vertrauen: Innere Qualität für den Monat September

Faith is wisdom.
Faith is power.
Faith is heart-fragrance.
Faith is the sun-child
Of the Beyond.

Vertrauen ist Weisheit.
Vertrauen ist Kraft.
Vertrauen ist Herzens-Duft.
Vertrauen ist das Sonnen-Kind
Des Jenseits.




Sri Chinmoy mit Hund

Frage: Was ist die Beziehung zwischen Vertrauen und Spiritualität?

Sri Chinmoy: Vertrauen und Spiritualität sind untrennbar. Sie sind wie ein Farmer und ein Feld. Spiritualität ist das Feld und Vertrauen ist der Farmer. Das Eine ohne das Andere ist nutzlos.

Frage: Wie wichtig ist Vertrauen?

Sri Chinmoy: Die Rolle des Vertrauens ist von enormer Bedeutung im Leben des Suchers. Er muss immer fühlen, dass er der Sohn Gottes ist und dass er Gott bewusst verwirklichen muss. Schließlich ist es Gott, der einen Sucher beschützt, befreit und erleuchtet. Wenn der Sucher kein Vertrauen hat, dann kann er nicht vorankommen. Wenn er kein Vertrauen hat, bedeutet das, dass er etwas Anderes hat: Zweifel. Entweder hat man Vertrauen, oder man hat Zweifel. Da gibt es keinen Mittelweg. Zweifel bringt wahres Gift in uns hinein. Ein Sucher muss Vertrauen in Gott und auch in sich selbst haben. Wenn er sein Vertrauen in Gott oder in seiner Suche nach Wahrheit verliert, mag sein Fortschritt langsam sein. Aber wenn er das Vertrauen in sich selbst verliert, dann ist er verloren.
Indem wir an Gott, an unseren Freunden und Nachbarn und an uns selbst zweifeln, gewinnen wir an nichts. Wenn wir Vertrauen in uns selbst und in Gott haben, blüht unser Lebensbaum beständig. Derjenige, der Vertrauen hat, fühlt Gottes Präsenz in sich selbst und in Anderen. Vertrauen ist unser ständiges inneres Wachstum. Ohne Vertrauen gist es kein Wachstum. Und ohne Wachstum, wie sollen wir da das Höchste erreichen? Vertrauen ist also von größter Bedeutung im spirituellen Leben.

Übung, um das eigene Vertrauen zu vergrößern

Wenn wir beten oder meditieren, können wir unser Vertrauen vergrößern. Es ist wie ein Muskel. Wenn wir uns bewegen, entwickeln wir den Muskel. Inneres Vertrauen kann auch ausgedehnt werden. Es gibt Viele, die in das spirituelle Leben aus Neugier eintreten. Sie haben sehr wenig Vertrauen. Aber sie hören nicht auf, sie machen weiter und machen weiter. Dann später fühlen sie in sich selbst ein tieferes Vertrauen, größeres Vertrauen, erfüllenderes Vertrauen. Wenn man also an dem spirituellen Weg festhält, wird man unweigerlich mehr Vertrauen haben.


What does your faith
Do for others?
Your faith
Brings their best to the fore
All the time.


Was bewirkt dein Vertrauen
Bei Anderen?
Dein Vertrauen
Bringt stets
Ihr Bestes zum Vorschein.



1993-01-12PhilippinesDavao_PC-Sri-Chinmoy Sri Chinmoy (1931 – 2007)
Author of over 1.600 published books on spiritual issues. For more information visit: https://www.srichinmoylibrary.com/